Given Review: Emotionale und musikalische Achterbahnfahrt der Gefühle im Boys-Love-Hit

Given Review: Emotionale und musikalische Achterbahnfahrt der Gefühle im Boys-Love-Hit
© Crunchyroll

Mit Given ist Mangaka Natsuki Kizu ein Überraschungshit gelungen, der sich von anderen Vertretern des Boys-Love-Genres abhebt. Denn Given ist vor allem eins: sensibel. Die Geschichte rund um vier Bandmitglieder, die gemeinsam Musik machen und sich dann ineinander verlieben, lässt sich Zeit. Und es gibt ganz viel tolle Musik!

Given könnte ein Klassiker des Boys-Love-Genres werden. Autorin Natsuki Kizu erzählt die Handlung einfühlsam, ihre Charaktere sind dazu passend detailliert und mit feinen Linien auf Papier gebracht. Auch bei der Umsetzung der Anime-Serie und des Films setzten die Produzenten auf Fingerspitzengefühl, eine schöne Animation und mitreißende Musik mit bewegenden Texten. Das Gesamtpaket Given ist äußerst stimmig.

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Darum geht’s bei Given

Als Oberschüler Ritsuka seinen geheimen Schlafplatz in der Schule aufsuchen möchte, stellt er überrascht fest, dass dieser bereits besetzt ist. Der zurückhaltende Mitschüler Mafuyu aus der Parallelklasse schläft dort, eine Gitarre mit verrosteten Saiten umklammert. Ritsuka, selbst begeisterter Musiker und Mitglied in einer Band, bietet seinem Mitschüler an, die Gitarre auf Vordermann zu bringen. Seit diesem ersten Zusammentreffen, weicht Mafuyu Ritsuka schwer von der Seite. Er möchte Gitarrenspielen lernen und sein musikbegeisterter Mitschüler soll es ihm beibringen. So sehr Ritsuka sich anfangs noch gegen ihn sträubt, gibt er dennoch irgendwann nach und nimmt ihn mit zu den Proben seiner Band.

Zur Band gehören auch die Studenten Haruki und Akihiko. Die nehmen Mafuyu gerne mit auf. Denn schon bald kristallisiert sich heraus, dass Mafuyu nicht nur begabt ist im Umgang mit der Gitarre, sondern auch im Songwriting und vor allem im Gesang. Durch das Schreiben des ersten gemeinsamen Songs offenbart sich auch mehr und mehr Mafuyus traurige Vergangenheit und warum er so sehr an seiner Gitarre hängt.

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Darum solltet ihr Given lesen oder gucken

Bei Given stimmt sehr viel: Zeichnerin Natsuki Kizu hat sich Gedanken gemacht über Geschichte und Charaktere. Sie überstürzt nichts und gibt ihren vier Protagonisten viel Zeit, sich selbst zu entwickeln und zu finden. Das kann für manchen vielleicht etwas langweilig und träge wirken, doch genau das hebt Given von vielen anderen Mangas ab. Die äußerst sensibel erzählte Geschichte, vor allem um Hauptcharakter und Sänger Mafuyu, lässt Charakter und Leser Zeit die teils traumatische Vergangenheit zu verarbeiten und wieder einen Neuanfang zu wagen.

Natürlich sind auch neu aufkeimende Gefühle zwischen den Bandmitgliedern im Spiel, die das Zusammenarbeiten nicht unbedingt einfacher machen. Während sich Ritsuka seiner neuen Gefühle gegenüber seinem Mitschüler erst bewusst werden muss, versucht Mafuyu die vergangene Beziehung zu bewältigen. Interessant sind hier auch die Nebencharaktere Haruki und Akihiko. Die etwas älteren Protagonisten wirken in ihren Liebeswirren (etwas) erwachsener und bilden somit einen guten Kontrast zu Mafuyu und Ritsuka.

Neben turbulenter Liebe und trauriger Vergangenheit spielt natürlich auch die Musik bei Given eine Hauptrolle. Die mitreißenden Klänge der Serie wurden komponiert von Michiru. Das Opening Kizuato stammt von Sänger centimillimental. Im Kizuato-Musikvideo wird ebenfalls die Geschichte von Given in etwas abgewandelter Form aufgegriffen. Zudem eine wunderbare Idee: Jeder Episodentitel des Given-Animes ist ein Songtitel einer bekannten Band, die sich unter anderem für die Rechte Homosexueller einsetzt.

Nicht nur Fans des Boys-Love-Genres können einen Blick bei Given riskieren. In Manga und Anime geht es viel um die Weiterentwicklung des eigenen Charakters, das Überwinden von schlechten Erfahrungen und den Blick nach vorne. Natsuki Kizu erzählt die Geschichte um die unterschiedlichen Bandmitglieder sehr feinfühlig und mit der nötigen Tiefe. Der Humor kommt dabei nicht zu kurz, genauso wenig wie die ersten Annäherungsversuche zwischen Ritsuka und Mafuyu sowie Haruki und Akihiko.

Zu Given sind mittlerweile sechs Bände* bei Egmont Manga erschienen, den 11-teiligen Anime sowie Given – The Movie gibt es bei Crunchyroll zu sehen. Fans warten mittlerweile sehnlichst auf Staffel 2. Doch wann diese in den Startlöchern stehen wird, ist aktuell nicht bekannt. Dafür kann sich die Community bald auf eine deutsche Synchronisation freuen. Der Disc-Release der ersten vier Episoden ist für Oktober 2021 angekündigt.

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