Die Geschichte des Animes reicht weit zurück. Der erste Zeichentrickfilm aus Japan soll bereits über 100 Jahre alt sein.
Anime sind ein wichtiger Bestandteil der japanischen Popkultur. Die Industrie setzt jährlich über 22 Milliarden Euro um und auch im Westen wird der traditionelle Zeichentrick immer beliebter. Grund genug, einen Blick in die Vergangenheit der Anime zu werfen und herauszufinden, welcher nun eigentlich der erste war.
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Der erste japanische Anime
Über dieses Thema diskutieren viele Fans und Produzenten noch heute. So gibt es mehrere, konkurrierende Studios, die behaupten, sie wären Erster gewesen und sich gegenseitig widersprechen. Außerdem wurden durch ein Erdbeben im Jahr 1923 und den Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 zahlreiche Filmkopien zerstört, sodass nur wenige Aussagen bestätigt werden können.
Zu den ersten Anime, deren Existenz nachgewiesen ist, gehört ein fünfminütiger Stummfilm in schwarz-weiß namens “Mukuzō Imokawa der Portier” aus dem Jahr 2017. Über den Schöpfer Ōten Shimokawa ist nur wenig bekannt, allerdings soll er schon vorher politische Cartoons und Mangas gezeichnet haben. Der erste außerhalb Japans veröffentlichte Anime-Film war “Momotarō” von Seitarō Kitayama, welcher im Jahr 1921 auch das erste japanische Animationsstudio gründete.
Osamu Tezuka und die Serie Astro Boy
So wie wir sie heute kennen, entstand die Anime-Kultur jedoch erst 1963 mit der Anime-Adaption von Osamu Tezukas erfolgreichem Manga “Astro Boy”. Die Serie dreht sich um einen Androiden mit übernatürlichen Fähigkeiten und umfasst 193 Episoden.
Aufgrund seiner hohen Popularität und den starken Einfluss von Osamu Tezuka auf die Entwicklung der Industrie bezeichnen viele “Astro Boy” als ersten Anime. Die ab 1965 ausgestrahlte, ebenfalls von Osamu Tezuka produzierte Serie “Kimba, der weiße Löwe” war die erste vollständig farbige Anime-Fernsehserie. Beide Werke wurden international vermarktet und entstanden in Zusammenarbeit mit amerikanischen Unternehmen.
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