Wenn ihr im Netz nach Animes sucht, stößt ihr womöglich auf den Ausdruck “Slice of Life”. Doch was bedeutet er und wo liegt der Ursprung?
Der Ausdruck “Slife of Life” stammt aus dem Englischen und kann wortwörtlich mit “Stück aus dem Leben” übersetzt werden. In der Kunst- und Unterhaltungsbranche beschreibt er die Darstellung einer Alltagssituation. Besonders populär ist er im Anime- und Manga-Bereich, wo er sogar ein eigenes Genre benennt.
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Slice of Life als Genre in Anime und Manga
Im Fokus des Genres stehen alltägliche Situationen. Es zeichnet sich durch seinen Realismus aus und verzichtet auf dramatische Konflikte. Zudem bleibt die Handlung am Ende meist offen und geht in einem ruhigen Tempo voran. Als Schauplatz fungieren bekannte Umgebungen wie Schulen oder Arbeitsplätze.
Um die manchmal fehlende Dramaturgie auszugleichen, konzentrieren sich Anime-Serien und -Filme aus dem “Slice of Life”-Genre auf ihre Charaktere. So werden die emotionalen Verbindungen der Figuren thematisiert und hervorgehoben. Im Gegensatz zu den beliebten “Shonen” spielen körperliche Auseinandersetzungen hier kaum eine Rolle, dafür ist die emotionale Ebene umso wichtiger.
Ursprung von Slice of Life
Die Phrase geht auf den französischen Theaterautor Jean Julien zurück, der zwischen 1890 und 1995 an der Verbreitung der “tranche de vie” beteiligt war. Im Theater bezeichnete dies die naturalistische Darstellung des echten Lebens. “Slice of Life” ist die englische Übersetzung der Formulierung, welche längst auch als Adjektiv Verwendung findet.
In der Literatur ist das Genre ebenfalls vertreten, jedoch primär in Kurzgeschichten. Dabei wird ein willkürlicher Teil aus dem Alltag ohne klassische Spannungselemente wie überraschende Wendungen oder dramatische Schicksalsschläge erzählt. Die Kurzgeschichten von Sherwood Anderson liefern ein gutes Beispiel dafür.
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