Der König der Löwen: Warum der Disney-Klassiker nur eine billige Kopie ist

Der König der Löwen: Warum der Disney-Klassiker nur eine billige Kopie ist
© Disney

Mit Der König der Löwen brachte Disney 1994 seinen ersten Zeichentrickfilm in die Kinos, der offiziell keine Vorlage besitzt, doch stimmt das wirklich? Eine japanische Anime-Serie lässt daran zweifeln.

Es ist kein besonderes Geheimnis, dass sich Disney bei vielen seiner beliebten Zeichentrick-Klassiker an Märchen und Romanen orientiert. Erst im Jahr 1994, einige Zeit nach dessen Gründung, erschien mit Der König der Löwen, der erste Film des Animationsstudios, der offiziell auf keiner direkten Vorlage basiert. Inwiefern diese Aussage der Wahrheit entspricht, ist aber fragwürdig.

Denn in Japan gibt es eine Zeichentrickserie, welche dem Kult-Film in vielerlei Hinsicht ziemlich ähnelt. Diese trägt den Titel Kimba, der weiße Löwe und wurde in den 1950er-Jahren von Osama Tezuka veröffentlicht. Die Geschichte handelt von einem jungen Löwen, der die Nachfolge seines Vaters antritt, um König des Dschungels zu werden. Dafür muss er sich auf eine abenteuerliche Reise begeben und den Tod seines Vaters rächen.

War Kimba, der weiße Löwe die Inspiration des Disney-Hits?

Dass Kimba und Simba einige Parallelen in Namen und ihrer Geschichte aufweisen, ist unübersehbar, allerdings gehen die Gemeinsamkeiten noch darüber hinaus. So wurde Simba beispielsweise schon in frühen Konzeptzeichnungen als weißer Löwe dargestellt.

Außerdem finden sich im Disney-Film einige beliebte Szenen, wie der Held, der bei Sonnenuntergang auf einem Felsvorsprung steht oder die Wolken in Form eines Löwenkopfes, die bereits im Anime verwendet wurden. Auch die Figuren sind sich verblüffend ähnlich – ein verstoßenes Warzenschwein, der flatterige Vogel mit großem Schnabel, die hinterlistigen Hyänen und die junge Löwin, die Kimba gefällt, sind nur wenige Beispiele davon. Weitere Parallelen werden in diesem kurzen YouTube-Video aufgeführt:

Matthew Broderick, der Simba im englischen Original vertonte, gab in einem Interview sogar zu, dass er den Disney-Film für ein Remake von Kimba, der weiße Löwe hielt. Ob König der Löwen nun tatsächlich ein Plagiat ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Disney bestreitet bislang stets, sich bei dem Anime orientiert zu haben und verkündete, dass man vor der Fertigstellung des Films nichts von der japanischen Serie wusste.

Osama Tezuka scheint damit zumindest kein Problem zu haben und verzichtete bisher auf eine Klage gegen den US-Konzern, obwohl die Chancen auf Erfolg sicherlich nicht schlecht gestanden hätten. Laut eigener Aussage, wurde Tezuka selbst häufig von Disney beeinflusst und sei ohnehin ein großer Fan des weltberühmten Trickfilmzeichners gewesen.

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Angefangen hat alles schon im Kindergarten und Klassikern wie Mila Superstar, Kickers und Sailormoon. Seitdem bin ich Anime- und Japan-Fan und schreibe jetzt seit 2018 für ShonaKid News, Rezensionen und Blogposts rund um Anime und Games.

3 Kommentare

    • Protagonist wächst fern seiner Heimat auf.

      Ist ein Löwe.

      Ist der Sohn und Erbe des Königs.

      Der Vater wird durch einen Trick/Intrige getötet.

      Der Protagonist ist die Hoffnung der geschunden Tiere und bringt den Frieden wieder.

      Hm, also die Ähnlichkeiten sind schon gravierend und die Behauptung seitens Disney, sie hätten nie von Kimba gehört ist schon unglaubwürdig, da Tezuka Osamu auch im Ausland bei den Studios bekannt ist – das wäre so als würde Giga Games fragen wer zur Hölle Miyamoto oder was ein Nintendo ist. Entweder die haben in den Punkt gelogen, oder die wußten tatsächlich nichts davon, was schon an Ignoranz grenzen würde.

      Wie denn auch sei: Man kann trotzdem seinen Spaß an König der Löwen haben, selbst wenn es ein Pladikat wäre (gehe eher aber auch auf Inspiration aus).

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