Anime haben es nicht immer leicht in China. Jetzt steht auch der actionreiche Kriegs-Anime Saga of Tanya the Evil im Kreuzfeuer der Kritik.
China ist nicht gerade dafür bekannt, die Freiheit der Film- und Serien-Branche zu fördern. Auch Anime haben es schwer, die Richtlinien der ostasiatischen Volksrepublik einzuhalten. Immer wieder werden Werke zensiert, nur teilweise ausgestrahlt oder komplett verboten. Vor allem wenn es um Gewalt und Kriegsthemen geht, kennt die Regierung des Landes keinen Spaß – die neueste Kontroverse entsprang jedoch aus den Reihen der Bevölkerung.
Saga of Tanya the Evil “verherrliche den Militarismus”
Wie die japanische Webseite Record China berichtet, ist die Serie Saga of Tanya the Evil Mittelpunkt einer Kontroverse in China geworden. Ihren Beginn nahm die Debatte, als sich ein verifizierter Nutzer auf dem sozialen Netzwerk Weibo darüber empörte, dass solch ein Anime im legalen Stream verfügbar sei, obwohl er “Militarismus verherrliche und China herabwürdige.”
Die Diskussion verbreitete sich weiter, als die chinesische Webseite Duowei News einen Artikel veröffentlichte, der darüber berichtete, wie Saga of Tanya the Evil im Internet als “militaristisch” aufgefasst wird. Der Beitrag erklärte zudem, dass die chinesische Bevölkerung wegen Anspielungen auf den Nanking-Zwischenfall innerhalb des Animes verärgert ist. Beim Massaker von Nanking handelte es sich um ein Kriegsverbrechen der Japaner, bei dem Schätzungen zufolge über 300.000 Chinesen getötet wurden.
Weiter ging der Artikel von Duowei News darauf ein, dass die beiden Synchronsprecherinnen Saori Hayami (Viktoriya Ivanovna Serebryakov) und Haruka Tomatsu (Mary Sioux) auch in der Serie The Irregular at Magic High School mitwirkten, worin China ebenfalls beleidigt werde. Außerdem habe die Sprecherinn Aoi Yuuki (Tanya Degretschow) in naziähnlicher Militäruniform für den neuen Saga of Tanya the Evil-Film geworben, wodurch das militärische Gefühl der Japaner gestärkt werde.
Der Beitrag erschien am 15. September und löste eine landesweite Diskussion aus. Wie die chinesische Regierung auf die Kontroverse reagieren wird, bleibt abzuwarten.
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