Meine Review zum blutigen Science-Fiction-Anime Inuyashiki Last Hero ohne Spoiler.
Inuyashiki Last Hero ist eine Supernatural-Fiction Anime-Serie, welche auf dem gleichnamigen Manga von Gantz-Schöpfer Hiroya Oku basiert und im Jahr 2017 in Japan erschien. Verantwortlich für die Umsetzung war das renommierte Studio MAPPA. Der Name dürfte Fans insbesondere durch Titel wie Yuri!!! on Ice, Dororo oder Kakegurui bekannt sein.
Handlung
Der 58-jährige Inuyashiki lebt kein glückliches Leben. Nicht nur, dass er aussieht, als wäre rund 20 Jahre älter – er hat keine Freunde und seine Familie missachtet ihn auch noch. Als er dann sogar erfährt, dass er anscheinend Krebs hat, verliert das Leben für ihn jeglichen Sinn. Doch das soll nicht so bleiben, denn bereits kurz darauf widerfährt ihm ein mysteriöses Ereignis. Im Park gerät er zusammen mit einem Jungen namens Hiro Shishigami in eine Explosion. Kurz darauf besitzen beide Charaktere einen mechanischen Cyborg-Körper mit übernatürlichen Kräften. Während sich Inuyashiki dafür entscheidet, mit seinen Fähigkeiten den Menschen zu helfen, schlägt der junge Hiro jedoch einen anderen Weg ein und beginnt Menschen zu ermorden. Ein spannendes Katz und Maus-Spiel um Leben, Tod und Gerechtigkeit beginnt.
Im Verlauf der Geschichte verfolgen wir meistens nur diese zwei Charaktere: Inuyashiki – den alten Mann, der seine Kräfte verwendet, um Menschen zu helfen und Hiro, einen psychopathischen Teenager, welcher mit seinen Fähigkeiten grausame Morde begeht. Der Szenenwechsel verläuft meist nahtlos ineinander und sorgt dafür, dass einem nie langweilig wird. Im Gegenteil: Die Serie ist eine wahre Achterbahnfahrt. Während man vor wenigen Sekunden Inuyashiki noch dabei zuschauen konnte, wie er eine Person von ihrem Leiden befreit, begeht Hiro bereits seinen nächsten Mord. Wenn man für einen kurzen Augenblick denkt, es würde nun ein ruhigerer Weg eingeschlagen werden, sieht man sich schon wieder selbst in der nächsten Szene voller Spannung gebannt auf den Bildschirm starren. Nur wenige Anime-Serien fesseln den Zuschauer so sehr, wie Inuyashiki Last Hero es in gerade einmal 11 Folgen à 20 Minuten geschafft hat.
Held oder Bösewicht?
Die Welt von Inuyashiki Last Hero macht einen sehr düsteren Eindruck und stellt häufig negative Ereignisse in den Vordergrund. So wird kein Halt vor Themen wie Mobbing, Vergewaltigung und exzessiver körperlicher Gewalt gemacht. Auf Blut wird zwar nicht verzichtet, die visuelle Darstellung bewegt sich allerdings im Rahmen und gibt ein annehmbares aber verstörendes Bild der Realität wieder. Besonders überzeugt der Anime damit, dass er uns einen tieferen Einblick in die Psyche des Menschens gewährt. Der moralische Aspekt steht eindeutig im Vordergrund, genau wie die Frage, was unterschiedliche Person mit diesen übernatürlichen Kräften anstellen würden. Hiro bietet in diesem Fall als eiskalter Killer das perfekte Gegenstück zu Inuyashiki, welcher mit seinen Kräften einfach nur Gutes bewirken möchte und als positives Beispiel heraussticht. Der Konflikt zwischen den beiden Figuren erinnert ein wenig an Death Note, nur, dass sich der vermeintliche Antagonist hierbei nicht selbst als der Retter der Welt betrachtet.
Musik, Animationen & CGI
Visuell gibt es grundsätzlich nicht viel zu meckern. Der Zeichenstil ähnelt in seinen Grundzügen den typischen Anime-Werken, wirkt aber etwas detaillierter als üblich. Neben klassischen 2D-Animationen, kommt häufig auch CGI zum Einsatz, dessen Verwendung im Großen und Ganzen allerdings nicht wirklich zum Verhängnis wird. Musikalisch wird die Serie von passenden Soundtracks begleitet. Das Opening “My Hero” von Man with a Mission sorgt dank rockigem Refrain und englischem Text für ein angenehmes Hörerlebnis und stimmt auf den dunklen Ton des Anime ein. Der Ending-Song “Ai wo Oshiete Kureta Kimi e” von Qaijiff hingegen punktet mit einer wesentlich sentimentaleren Art. Bild und Ton machen klar, dass es sich hierbei um den Abschluss der Episode handelt.
Fazit
Für zartbesaitete Menschen ist Inuyashiki Last Hero definitiv nicht die richtige Wahl. Wer jedoch Lust hat, die Kapazitäten fernab von den klassischen Anime-Stereotypen sowie der eigenen Komfortzone zu entdecken und sich dabei nicht von schonungsloser Gewaltdarstellung abhalten lässt, sollte unbedingt einen Blick in diese Serie werfen. Zwar wirken die Reaktionen der außenstehenden Charakteren nicht immer realistisch oder teilweise einfach zu hart, das Gesamtbild bleibt am Ende allerdings nach wie vor plausibel. Wenn man noch von dem etwas zu schnellen Erzähltempo absieht, dann ist Inuyashiki Last Hero wirklich ein Meisterwerk, welches sich insbesondere Fans von Titeln wie Death Note, Psycho-Pass oder Monster nicht entgehen lassen sollten.
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