Gestern sind die ersten Bewertungen zur Cowboy Bebop-Realserie erschienen. Doch wer sich damit ein Bild zur Netflix-Neuauflage machen wollte, beißt auf Granit – die Kritiker sind sich mehr als nur uneinig.
Jahrelang haben die Fans gewartet und schon in wenigen Tagen ist es soweit. Am 19. November soll die Live-Action-Adaption zu Cowboy Bebop bei Netflix erscheinen. Ausgewählte Kritiker konnten den Space-Western schon jetzt auf ihren Bildschirmen genießen – die Bewertungen reichen dabei von “hervorragend” bis “mangelhaft”. Das nächste Dragon Ball: Evolution blieb uns, den Rezensionen nach zu urteilen, dennoch erspart.
Lob aus der Gaming-Branche
IGN scheint hundertprozentig von Netflix’ gewagtem Projekt überzeugt zu sein. Im Bezug auf die erste Staffel der actionreichen Realserie schreibt das Magazin: “Netflix’ Cowboy Bebop fühlt sich wie die erste Live-Action-Adaption einer amerikanischen Produktionsfirma an, die nicht nur das Quellmaterial liebt, sondern ebenso alles tut, was sie kann, um die Details des Anime zum Leben zu bringen.” Und auch wenn nicht jeder Versuch, etwas Neues in den Mix einzufügen, geklappt habe, mache der Cast und die Hingabe zum Original den Braten schlussendlich doch wett.
Auch wenn Gamesradar hier und da Ecken und Kanten sieht, die geglättet gehören, fällt auch deren Kritik überwiegend positiv aus. “Ein stellarer Remix der alle richtigen Töne trifft”. Die Fans haben keinen Grund sich Sorgen machen, denn Cowboy Bebop sei nicht nur gut, sondern “richtig gut”.
Cowboy Bebop-Realserie doch nichts weiter als eine “seelenlose Kopie”?
Ironischerweise scheinen vor allem die Gaming-Magazine der neuen Realserie freundlich gestimmt zu sein. Beim größten Teil der Kritiker sieht das jedoch anders aus. Während einige die Serie zumindest noch für mittelmäßig befinden, haben andere förmlich Blut geleckt. Collider sieht in der Cowboy Bebop-Neuauflage nichts weiter, als eine “farblose, seelenlose Kopie einer bahnbrechenden Anime-Serie”
Obwohl der Cast großartig sei und man das Beste versucht habe, lassen die “billig aussehenden” Kostüme die Schauspieler wie Cosplayer aussehen, die klingen, als würden sie die Synchronsprecher der Original-Serie nur schlecht imitieren. Statt sich an der Live-Action-Adaption aufzuhalten, solle man doch seine Zeit nutzen, um die ersten zehn Episoden des Anime anzusehen. Die Netflix-Version liefert nämlich nicht viele Gründe, stattdessen nicht einfach das zu tun.
Thrillist kommt zu einem ähnlichen Fazit. Das New Yorker-Magazin ist der Meinung, der Serie fehle die Coolness, der Style und die Ernsthaftigkeit, welche die Animevorlage auszeichnet. Es gäbe zwar eine Menge, dass einem gefallen könne, das Ergebnis wäre dadurch aber trotzdem nicht gerechtfertigt. Eine der härtesten Kritiken kommt aus dem Hause IndieWire, welche die Serie als ein “kosmisches Desaster” bezeichnen.
“Es wird immer schwer sein, ein Live-Action “Bebop”, mit der selben magischen Atmosphäre auf die Beine zu stellen. Aber die Netflix-Version ist so schlecht darin, dieses Gefühl zu vermitteln – oder auch nur irgendetwas in diese Richtung – das es schwer ist, sich vorzustellen, wie das über die Konzeptphase hinausging.” Obwohl die Schauspieler John Cho (als Spike Spiegel) und besonders Mustafa Shakir (als Jet Black) große Arbeit geleistet haben, verkomme die Serie schlussendlich doch zu einer “schlechten Seifenoper”.
Zum jetzigen Zeitpunkt finden sich im Netz ein wenig mehr negative als positive Stimmen. Ein klares Fazit ergibt sich dennoch nicht, weshalb sich Fans diesen Freitag ein eigenes Bild der Cowboy Bebop-Realserie machen sollten. Ansonsten steht natürlich immer die Möglichkeit offen, einen Rewatch der Originalserie zu wagen. Amazon stellt momentan alle Cowboy Bebop-Episoden in der Collector’s Edition* zur Verfügung.
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