Wenn du nach guten Anime-Serien suchst, solltest du Vinland Saga definitiv eine Chance geben. Denn die Geschichte ist nicht wie andere Anime.
Wer die aktuellen Anime-Neuheiten verfolgt, dem wird der Name “Vinland Saga” ein Begriff sein. Neben Demon Slayer und Fire Force gehört die Wikinger-Geschichte zu den beliebtesten Titeln der Summer-Season. Mit einer Bewertung von 8.57 auf MyAnimeList basiert die Story der Serie auf erfunden Geschehnissen, inmitten der Wikinger-Ära. So beginnt alles mit dem jungen Thorfinn, der seinen Vater im Kampf verliert und an dessen Mörder Rache schwört. Im Laufe der Geschichte verschwimmt dieses Ziel dann mit dem Kampf um die Krone Englands. Dabei kann man sich auf jede Menge Brutalität und Intrigen gefasst machen, wie das in einer Wikinger-Geschichte eben so üblich ist.
Von Standard zu genial
Anfangs habe ich nicht zu viel von Vinland Saga erwartet. In den ersten Episoden wurden die wichtigen Charaktere etabliert, darunter auch Thorfinn und sein Vater. Der wurde dann später, nachdem man Sympathie zu dem herzlichen Anführer aufgebaut hat, wieder von Askeladd durch eine Falle getötet. Ein tragischer Moment, besonders weil Thorfinn den Tod seines eigenen Vaters beobachten musste, ohne etwas daran ändern zu können. Askeladd, ein Wikingeranführer dem Gold und Morden wichtiger als Moral zu sein scheint, entwickelt sich im Verlaufe der Story zum großen Feind Thorfinns.
Mit den ersten Folgen schienen die Karten gelegt zu sein. Eine typische Rache-Geschichte, in welcher der gute Protagonist das Böse in Menschengestalt vernichten muss, richtig? Falsch. Vinland Saga hat sich in eine viel kreativere Richtung entwickelt.
Wo anfangs noch der Fokus auf Thorfinn und seinem Rachwunsch lag, wurden die Karten komplett neu gemischt, sodass Askeladd – der eigentlich böse Wikinger – nun mehr Protagonist ist, als der junge Krieger. Ein unerwarteter Wechsel, der die Geschichte aber deutlich interessanter gemacht hat. Denn in den mittlerweile 13 Episoden wurden die Motive Askeladds von Folge zu Folge klarer, wobei wir aktuell mitten auf dem Weg sind, seine Vergangenheit zu verstehen. Ohne zu spoilern, kann ich verraten, dass die Beweggründe des Wikingeranführers komplizierter sind als Gold und Silber. Wo man anfangs noch dachte, wir hätten es mit einem klassischen Bösewicht zu tun, wird einem langsam alles klarer. Genauso wie Thorfinn hat Askeladd klar definierte Ziele, nur dass er über Leichen gehen würde, um diesen näher zu kommen. Die neuste Episode macht seinen Charakter sogar noch interessanter, wie ein unerwarteter Plot Twist gezeigt hat.
Thorfinn und Askeladd
Die Beziehung zu Thorfinn ist ebenfalls außergewöhnlich in der Geschichte der Anime. Denn was anfangs noch von Hass geprägt war, entwickelt sich langsam zu einem seltsamen Meister-Schüler Verhältnis. Obwohl Askeladd der Mörder Thorfinns’ Vater war, zieht er den Jungen doch groß, wie seinen persönlichen Schüler. Die beiden sind zwar nicht wie Vater und Sohn, dennoch ist es unbestreitbar, dass Askeladd ihm jede Menge in Sachen Kampf, Diplomatie und Taktik beigebracht hat. Außerdem haben die beiden ein gewisses Vertrauen zueinander, dass die anderen Wikinger nicht teilen. Irgendwo verständlich, immerhin verbringt Thorfinn vermutlich schon fast die Hälfte seines Lebens mit dem Wikingeranführer.
Was Vinland Saga so besonders macht, ist also die Art der Erzählweise, die man anfangs nicht erwartet hätte. Die Serie hat sich in eine andere Richtung entwickelt, als die typische Rache-Geschichte vermuten lassen würde und zeigt die Perspektive vom Protagonisten, als auch vom scheinbar bösen Antagonist. Dabei wird mit wesentlich mehr Tiefe gearbeitet, als eine Wikingergeschichte für gewöhnlich mitbringt. Ohne Spoiler geht es hier nicht weiter, weswegen man sich selbst am Besten ein Bild des Anime machen sollte. Insgesamt 24 Folgen erwarten uns noch, und wer jetzt bei Folge 13 einsteigt, wird den Höhepunkt der Story schon bald miterleben.
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Bildquellen: © Wit Studio
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