Nie im Leben hätte ich von “Parasyte: The Maxim” das erwartet, was mir dieser Anime tatsächlich bieten konnte. Durchaus, einige Kritiker schilderten bereits ihre positive Erfahrungen und generell genoss die Serie schon hohen Anklang, seit ihrer Publikation im Jahr 2014; dennoch sagte mir diese, als ich vor ungefähr einem Jahr die erste Episode begann, nicht sonderlich zu, sodass ich den Anime fallen ließ. Wieso das ein großer Fehler war, schildere ich in dieser Review.
“Someone on Earth had a sudden thought.”
Eines Tages infiltrieren Parasiten die Erde und beginnen Menschheit zu befallen, ohne aufzufallen gliedern diese sich in die Gesellschaft ein. Ein Problem gibt es aber, die Parasiten benötigen Nahrung. Um an diese zu gelangen entführen sie Menschen um diese anschließend zu fressen. Einem der Parasiten gelingt es in den rechten Arm des Schülers “Shinichi Izumi” einzudringen. Beide sind nun darauf angewiesen eine Koexistenz führen, in welcher sich ihre Ansichten jedoch spalten.
“Parasyte: The Maxim” beschreibt eine fiktive Gegenwart, in der die Parasiten eine große Bedrohung für die Menschheit darstellen. Für den Zuschauer selbst bietet diese Setting schon von sich aus Spannung, immerhin könnte es jeden treffen und wird man erst einmal von einem Parasiten befallen, so gibt es kein Zurück. Episode 1 diente als langsame Einführung in diese Welt, welche allerdings, genauso wie die weiteren “Einstiegsepisoden”, leider ein wenig langweiliger ausfällt. Trotzdem sollte man keine voreiligen Schlüsse ziehen, so wie ich es damals tat. Denn wirklich Spannend wird das Ganze erst ab einem gewissen Punkt der Story, ab einem Plottwist, der neben Protagonist Shinichi, auch den Zuschauer stark beeinflusst.
Feind oder Freund?
Was die Charaktere betrifft so liegt der Fokus stark auf dem Hauptcharakter und seiner rechten Hand Migi (zu deutsch: Rechts). Andere Figuren prägen den Verlauf der Handlung zwar, treten aber nur kurzweilig in Erscheinung, weshalb ich in diesem Fall das Augenmerk auf Shinichi und Migi belassen werde.
Der zu Beginn eher zurückhaltende und ängstliche Shinichi, gefiel mir als Charakter überhaupt nicht und trug den Hauptgrund zur Abschreckung meinerseits bei. Zum Glück konnte der ihn befallene Parasit “Migi”, diesen Negativpunkt gut ausgleichen. Mit seiner konkreten Art, bringt er ein wenig Humor mit ein und sorgt hin und wieder für Lacher. Besonders Entscheidend hierbei ist die Beeinflussung des Protagonisten seitens Migi, denn als Shinichi bemerkt, dass neben ihm, auch andere Parasiten die Option besitzen ihre Artgenossen aufzuspüren, wird klar welches Vertrauen Migi, der mit seinen Fähigkeiten als einziger die Möglichkeit hat ihn zu beschützen, zugewiesen werden muss. Faszinierend hierbei ist die, sich im Laufe der Geschichte entwickelnde Beziehung der beiden, aus der schon bald eine echte Freundschaft entsteht.
Visuelle Brillanz
Zur grafischen Darstellung des Werkes gibt es im Großen und Ganzen nur wenig mitzuteilen. Der Zeichenstil fällt zwar nicht allzu individuell auf, reicht aber vollkommen aus um eine visuell-postive Erfahrung zu schaffen. Was die Animationen betrifft, so dient das Wort “Madhouse” allein als Beurteilung derer. Atemberaubende Kampfsequenzen werden ordentlich in Szene gesetzt und auch simple Aktivitäten weisen saubere Arbeit auf. Allerdings wirkte die Farbgebung ein wenig fade, was dem Zuschauer selbst in frohen Momenten, ein leicht düsteres Bild vermittelt.
Musikalische Untermalung mit Effekt
Einzigartigkeit beschreibt die Soundtracks des Anime perfekt, denn wobei andere schnell scheitern, punktet “Parasyte: The Maxim”. Die Dubstep-Soundtracks machen dem Zuschauer schnell klar, in welche Richtung der Wind weht. Auch traurige Musik ist gegeben, welche – sollte sie zum Einsatz kommen, für Melancholie sorgt.
Fazit
“Never judge a book by its cover” trifft ideal auf “Parasyte” zu. Wer kein Problem mit intensiven Splatter-Szenen und einer handvoll Trauer hat, sollte sich auf dieses aus Horror, Action und Drama kombinierte Meisterwerk gefasst machen. Ich selbst verfing mich in den Vorurteilen meines Ersteindrucks und erfuhr erst ein Jahr später, was mir dabei entging – aus heutiger Sicht ein großer Fehler.
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