Am Donnerstag, dem 21.09.2023 gab der Fernsehsender Nippon TV (NTV) bekannt 42,3% der Anteile des weltberühmten Animationsstudios Studio Ghibli erwerben zu wollen. Mit dem Kauf würde Nippon TV zum größten Eigner und Studio Ghibli als Tochtergesellschaft in das Unternehmen eingliedern.
Beide Unternehmen setzten am Donnerstag Pressekonferenz auf, bei der der Repräsentant und Geschäftsführer von Nippon TV, Yoshikuni Sugiyama, und der Präsident und Mitbegründer von Ghibli, Toshio Suzuki, die geplante Übernahme angekündigt haben.
Die Suche nach einem Nachfolger dauert schon lange
Für Studio Ghibli ist die Suche nach einem Nachfolger schon lange ein großes Thema. Toshio Suzuki erklärte auf der Pressekonferenz, dass Aufgrund des Alters der Studiogründer (Suzuki ist 75 und Miyazaki 82) schon seit einiger Zeit ein Nachfolger gesucht wird. Goro Miyazaki, der Sohn von Hayao Miyazaki, hat wohl schon öfter Angebote zur Übernahme der Leitung des Studios abgelehnt und auch sein Vater stand der Übernahme durch seinen Sohn eher skeptisch gegenüber.
Die gute Beziehung zu NTV von Studio Ghibli besteht schon mehrere Jahrzehnte und startete mit der Ausstrahlung von „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ im „Kinyō Roadshow“-Programm im Jahr 1985. Miyazakis Filme sind seitdem regelmäßig in diesem Block gelaufen und erzielten durchweg hohe Einschaltquoten.
Studio Ghibli ist weiterhin erfolgreich
Erst vor kurzem erreichte der neueste Ghibli-Film die Kinos. Miyazakis Animationsfilm „The Boy and the Heron“ (Kimi-tachi wa Dō Ikiru ka), startete am 14. Juli in Japan im IMAX. Der Film wurde auffallend wenig beworben und bis zum Start gab es nur wenige Informationen für die Öffentlichkeit. Bisher hat der Film über 5,46 Millionen Tickets verkauft und ca. 55,25 Millionen US-Dollar eingespielt.
Ist es mit Studio Ghibli jetzt vorbei?
Auch wenn der Kauf des Studios durch Nippon TV auf den ersten Blick etwas besorgniserregend wirken kann, ist die Zukunft für Studio Ghibli erstmal sicher. Nippon TV hat schon öfter Anteile an Projekten übernommen und keine Historie von zu starker Kontrolle oder Schließungen vorzuweisen. So besitzt Nippon TV zum Beispiel einen Mehrheitsanteil an Tatsunoko Production (Ping Pong, Psycho-Pass 2) und seit 2014 hat das Unternehmen die japanische Seite von Hulu in seiner Verantwortung. Dazu kommt natürlich noch die lange positive Beziehung die NTV mit Studio Ghibli seit über drei Jahrzehnten gepflegt hat.
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Quellen: Oricon und Studio Ghibli Webseite